Protest 5.5.2021

29. Bremer Protesttag gegen Diskriminierung und für Gleichstellung behinderter Menschen am Mittwoch, 05.05.2021, 12.00 bis 13.00 Uhr, Marktplatz

Teilhabe ist Menschenrecht – Deine Stimme für Inklusion!

Plakatmotiv Bremen 5. Mai 2021
Die Mitwirkenden des AK Protest erheben ihre Stimme für Inklusion und fordern: Teilhabe ist Menschenrecht – Deine Stimme für Inklusion. Aufruf zur Kundgebung (mit Anmeldung) am 5. Mai 12.00 Uhr auf dem Bremer Marktplatz

Am 5. Mai ist jedes Jahr der „Europäische Tag gegen Diskriminierung und für Gleichstellung behinderter Menschen“. Aus diesem Anlass ruft „Aktion Mensch“ auch in diesem Jahr trotz Corona bundesweit zu Aktionen für Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe auf. Der „Arbeitskreis Bremer Protest“, ein breites Bündnis unabhängiger Behinderten-Organisationen, organisiert aus diesem Anlass den bereits 29. Bremer Protesttag wieder als Mischung aus realer Kundgebung und Aktionen im Internet und in den sozialen Medien.

Die Pandemie dauert schon wesentlich länger, als viele sich vorstellen konnten. In dieser Zeit haben sich für zahlreiche behinderte Menschen Befürchtungen bewahrheitet, dass es vermehrt zu Benachteiligung und Diskriminierung behinderter Menschen kommt. Viele Menschen ziehen sich in die Isolation zurück, Ängste vor einer Infektion und ihren Folgen beschränken die Teilhabe immer mehr. Viele schon als selbstverständlich empfundene Fortschritte bei Inklusion und Selbstbestimmung sind gefährdet.  Um weitere negative Folgen zu verhindern, ist es unerlässlich, dass behinderte Menschen bei Teststrategie, Impfsystematik und Öffnungsplanungen auf Augenhöhe behandelt und mit besonderer Aufmerksamkeit „mitgedacht“ werden.

„Wir brauchen Mut zu neuen Ideen und Konzepten, um den Lebensalltag wieder zu öffnen“, fordert der ehemalige Behindertenbeauftragte des Landes Bremen und Vorsitzende der LAG Selbsthilfe behinderter Menschen Bremen, Dr. Joachim Steinbrück. Nach seiner Überzeugung müssen die steigenden Impfzahlen und Teststrategien dazu genutzt werden, trotz der Pandemie Lockerungen und Erleichterungen des Alltags für Alle zu erreichen. Wegen der teilweisen oder völligen Schließung der Werkstätten für behinderte Menschen sind Werkstattbeschäftigte von wichtigen sozialen Kontakten isoliert. „Immerhin sind die Arbeitsentgelte der Werkstattbeschäftigten jetzt gesichert“, sagt Birgit Meierdiercks, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte in Bremen und Bremerhaven.

Besonders deutlich werden in der Pandemie auch Mängel bei der digitalen Barrierefreiheit, zum Beispiel bei Systemen für Videokonferenzen oder Apps wie Luca und Gast Bremen. Diese können behinderte Menschen, vor Allem auch blinde und stark sehbehinderte Personen, wegen der „eingebauten“ Barrieren häufig nicht nutzen und sind deshalb von der digitalen Teilhabe ausgeschlossen. Unter anderem auf diese Themen wollen die behinderten Menschen am 5. Mai auf dem Marktplatz und mit „virtuellen“ Aktionen aufmerksam machen.

Die Aktivist*innen auf dem Marktplatz werden am Mittwoch 5. Mai 2021 von 12.00 bis 13.00 Uhr bunt und lautstark von einer afrikanischen Trommelgruppe und Stelzenläufer*innen begleitet. Zusätzlich werden auf der Internetseite www.akbremerprotest.de und in den sozialen Netzwerken mit Videobotschaften, Fotos und Textbeiträgen Forderungen für die Rechte behinderter Menschen veröffentlicht.