Pressemitteilung

27. Behindertenparlament wird nachgeholt
„Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel. Selbstbestimmung und Teilhabe überall ermöglichen“

Nach über zwei Jahren coronabedingter Einschränkungen und Verschiebungen findet das 27. Bremer Behindertenparlament am 5. Mai von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr wieder in Präsenz in den Räumen der Bremischen Bürgerschaft statt.

Unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel. Selbstbestimmung und Teilhabe überall ermöglichen“ werden die Abgeordneten der 27. Bremischen Bürgerschaft behinderter Menschen die Forderungen behinderter Menschen diskutieren. Einen Schwerpunkt der Debatten werden diesmal die Lebensbedingungen von geflüchteten Menschen mit Behinderungen aus der Ukraine bilden. Ebenso werden aber auch die Bezahlung von Beschäftigten in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und die Wohnverhältnisse in Bremen thematisiert. Auf diese Weise wenden sich die Abgeordneten des Behindertenparlaments den alltäglichen Sorgen und Barrieren im Leben von Menschen mit Behinderungen in Bremen zu. Gleichzeitig nehmen sie aber auch die Folgen des völkerrechtswidrigen Krieges in der Ukraine für Menschen mit Behinderungen in den Blick.

Jürgen Karbe, Vorsitzender der LAG Selbsthilfe behinderter Menschen und Mitglied im Arbeitskreis Bremer Protest, fasst die Situation zusammen: „Für viele Menschen mit Behinderungen waren die vergangenen Jahre der Pandemie eine große Herausforderung, weil der notwendige Schutz vor einer Infektion die Möglichkeiten der Teilhabe enorm eingeschränkt haben. Nun stehen wir vor der Gefahr, dass Möglichkeiten der Teilhabe, die vor Corona bestanden, jetzt nicht mehr wieder hergestellt werden. Diese Entwicklung wäre für die Betroffenen verheerend. Außerdem erleben wir gerade, dass auch Menschen mit Behinderungen vor dem Krieg in der Ukraine flüchten und hier Unterstützung und Solidarität brauchen. Wir sind überzeugt, dass Inklusion und Teilhabe nur im Frieden stattfinden kann. Unsere Solidarität gehört deshalb allen Menschen, die vor Kriegen flüchten oder sich gegen das Blutvergießen wehren. Wir wollen eine Welt, in der alle sich frei und friedlich entwickeln können und wenden uns deshalb gegen jeden Krieg.“

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben findet im Alltag statt. Deswegen stehen auf der Tagesordnung des Behindertenparlaments auch Beschlussvorschläge, die Forderungen für den Alltag von Menschen mit Behinderungen formulieren. So geht es Antragssteller:innen um die Verbesserung der Bezahlung von Beschäftigten in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und um den Ausbau der Rechte Beschäftigten oder um die Verbindung von bezahlbarem, barrierefreiem und gesundem Wohnraum.

Dieter Stegmann – Präsident des Behindertenparlaments – äußert sich zu den Forderungen des Behindertenparlaments: „Die Abgeordneten des Bremer Behindertenparlaments werden deutlich machen, dass die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen möglich ist. Ihre Beschlussvorschläge legen den Finger auf die Schwachstellen des Zusammenlebens zwischen Menschen mit und ohne Behinderung und zeigen auf, wie bestehende Barrieren und Ausgrenzungen beseitigt werden können. Dabei fordern sie sehr zu Recht, dass diese Barrieren endlich aus dem Weg geschafft werden. Es gilt nun endlich, Tempo zu machen für Inklusion, um Selbstbestimmung und Teilhabe überall zu ermöglichen.“

Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Er wird in diesem Jahr zum 30. Mal begangen. Aus diesem Grund lassen es sich die Bremer Aktiven der
Behindertenbewegung nicht nehmen, ihre Forderungen nach dem Behindertenparlament auch auf die Straße zu tragen. In der Zeit von 14.00 bis 17.00 Uhr findet auf dem Marktplatz eine Kundgebung statt, die vor allem von der Blauen Karawane und der Inklusiven WG gestaltet wird. Einen Blickfang dieser Veranstaltung wird WÜNA, das Wüstennarrenschiff darstellen. Darüber hinaus wird es Interviews,
Reportagen und Redebeiträge geben. Die inklusive WG wird selbst gestaltete Transparente präsentieren und auf diese Weise ebenfalls Forderungen nach Teilhabe und Selbstbestimmung transportieren. Das Gesamtbild der Aktionen auf dem Marktplatz wird so verdeutlichen, dass eine inklusive Gesellschaft eine lebendige und bunte Gesellschaft sein wird.

Über eine Berichterstattung würden wir uns freuen.
Sollten Sie noch Fragen haben, so wenden Sie sich bitte an:
Dieter Stegmann, Tel.: (0421) 401696
Florian Grams, Tel.: (0176)55996463
Gerald Wagner, Tel.: (0421) 38777-14

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Plakat 27 BPKontakt:
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