BV 27/01 Ärztedatenbank

BREMISCHE BÜRGERSCHAFT BEHINDERTER MENSCHEN LANDTAG DRUCKSACHE 27 / 01 27. WAHLPERIODE 3. Dezember 2021

Thema: Datenbank mit Ärztinnen und Ärzten aller Disziplinen für Menschen mit Behinderungen

Beschlussvorschlag der Fraktion: Arbeitsgemeinschaft Selbst Aktiv – Menschen mit Behinderungen in der SPD – Landesorganisation Bremen

Die Bürgerschaft behinderter Menschen stellt fest: Die Bürgerschaft behinderter Menschen freut sich sehr, dass nun endlich das MZEB – Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung – an den Start gegangen ist. Dafür bedanken wir uns ausdrücklich.

Das MZEB begutachtet die Menschen und berät, welche medizinische Versorgung geeignet ist, welche Therapien etc. Da das MZEB im Allgemeinen nicht behandeln soll, muss es die Patienten an die entsprechenden Fachärztinnen und Fachärzte überweisen. Hier allerdings liegt das Problem, dass es keine Adressdatei gibt, in der Ärzte aufgeführt werden, die für die Behandlung der verschiedenen körperlichen und kognitiven gesundheitlichen Einschränkungen geeignet sind. Wichtig ist dabei nicht nur die bauliche Barrierefreiheit von Praxisräumen; vielmehr müssen auch medizinische Apparaturen wie Untersuchungsstühle und -liegen barrierefrei sein. Für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Einschränkungen des Hörvermögens ist darüber hinaus eine barrierefreie Verständigung sehr wichtig.

Die 27. Bürgerschaft behinderter Menschen fordert den Senat und die Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft auf:

Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz wird gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass eine Datenbank mit Ärztinnen und Ärzten aller Disziplinen erstellt wird, aus der vor allem ersichtlich sein muss, ob die Praxis für die Behandlung der verschiedenen körperlichen und kognitiven Einschränkungen geeignet ist, ob auch die medizinischen Untersuchungsapparaturen barrierefrei nutzbar sind und ob eine barrierefreie Verständigung gewährleistet ist. Dabei muss die Geeignetheit der Praxen und die vorhandene Barrierefreiheit u.a. durch entsprechende Symbole gekennzeichnet sein. Ferner muss sichergestellt sein, dass die Datenbank ständig aktualisiert wird.

Für die Fraktion: Rosemarie Kovač

Schriftliche Stellungnahme wird bis zum 31. März 2022 an den AK-Protest erbeten

(Dokument als PDF laden)